Zurück

Artikel aus dem Badischen Tagblatt / 20.3.2001

Notruf wird künftig sofort lokalisiert

Rastatter Polizei-Direktion erhält als erste in ganz Baden-Württemberg hochmodernes Meldesystem

Rastatt (sko) - Polizeidirektor Rainer Schmitt ist stolz: Gestern wurde in der Rastatter Polizeidirektion das nagelneue Notrufsystem "Notruf neu" in Betrieb genommen. In ganz Baden-Württemberg ist diese Anlage die erste dieser Art. Und da Rastatt in seinem Wahlkreis ist, war aus diesem Anlaß Innenminister Dr. Thomas Schäuble in die Barockstadt gekommen.

An zwei Arbeitsstationen nehmen seit gestern geschulte Polizeibeamte rund um die Uhr die Notrufe entgegen. Neu an dieser rund 330.000 Mark teuren Anlage ist die Ruf-Erkennung: Das System kann alle Nummern, von denen aus es angerufen wird, entschlüsseln. Egal, ob ein Notruf von Handys, Telefonzellen oder analogen Apparaten gemeldet wird. Gleichzeitig wird eine sofortige Standortbestimmung einge- leitet. "Durch spezielle Software werden sofort Landkarten aufgerufen, die jedes Haus im Umkreis anzeigen. So kann die Polizei sofort erkennen, von wo aus der Notruf gemeldet wurde", erklärte Wolfgang Henhappl, Geschäftsführer einer Freiburger Software-Firma , die das System "Notruf neu" mit speziellen Treibern ausgestattet hatte.

In dreistündigen Crash-Kursen wurden Polizeibeamte in den vergangenen Tagen an den beiden Arbeitsstationen geschult. Die gemeldeten Notrufe werden in der Computer-Leitstelle von Rastatt sortiert und sofort an die zuständigen Posten in Gaggenau und Bühl weitergegeben. Somit haben wir keinen Zeitverlust mehr, sagte Schmitt bei der Pressekonferenz. Schäuble gratulierte gestern zu "Notruf neu": Ich bin froh und dankbar, daß wir das Zukunftsprogramm in Baden-Württemberg haben". Denn von den 680 Millionen Mark im Förderprogramm fließen allein 14 Millionen Mark in das neue Notrufsystem. Im September vergangenen Jahres erhielt die Rastatter Polizeidirektion die Nachricht, in ganz Baden-Württemberg als erste Dienststelle mit "Notruf neu" ausgestattet zu werden. "Es mußte dann alles ganz schnell gehen. Wir hatten bis Februar im ganzen Haus eine Baustelle, weil alles neu verkabelt wurde", erklärte Schmitt. Doch jetzt sei man mit modernster Technik ausgerüstet, um die 3.000 Notrufe, die jeden Monat in der Zentrale eingehen, schnell zu bearbeiten.